1. Physiologische Grundversorgung sichern: Essen, Trinken, Bewegung und Schlaf sind essentiell notwendige Lebensbedingungen, die für einen gesunden Körper und damit für eine stabile Psyche sorgen. In Zeiten von social distancing und lockdown hilft es sich auf diese wesentlichen Grundbedürfnisse von uns Menschen zu besinnen, wie z.B.
  • Essen
    Wir sollten versuchen, unsere gewohnten und hoffentlich gesunden Essensroutinen so normal wie möglich zu gestalten. So wie wir es tun würden, wenn es kein Corona gäbe. Das bedeutet, Sie frühstücken (oder auch nicht) so wie Sie es sonst auch tun würden. Das gleiche gilt für Mittag- und Abendessen. Vermeiden Sie ungesunde Snacks, die nur müde und depressiv machen. Achten Sie auf ausreichend Proteine (Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse), Gemüse und Obst. Wollten Sie sich nicht schon immer gesünder ernähren? Nun ist Zeit dafür: Recherchieren Sie was gesunde Ernährung bedeutet.
  • Trinken
    Versuchen Sie so viel wie möglich zu trinken. Weichen Sie auch hier, wenn möglich nicht von Ihren normalen und hoffentlich gesundem Trinkverhalten ab. Das bedeutet mindestens 2 Liter Wasser oder Tees pro Tag. Wenn möglich Obstsäfte und Alkohol vermeiden. Das belastet Ihr System unnötig. Wollten Sie nicht schon immer mehr darauf achten, reichlich Wasser zu trinken. Nun wäre eine gute Gelegenheit dies wieder mal aufzugreifen und einzuüben.
  • Bewegung
    Wenn Sie sowie so Sport gemacht haben, dann werden Sie dies in diesen unsicheren Zeiten wahrscheinlich auch weitermachen. Wenn Sie weniger sportbegeistert sind, dann ist das im Moment die Chance vielleicht etwas Neues zu tun. Wenn Sie weniger gerne rausgehen wollen, dann vielleicht einen online Kurs absolvieren (Pilates, Yoga oder Zumba).
    Auch Ihre Wohnung oder Haus auf Vordermann-zu-Bringen durch einen sorgfältigen Frühjahrsputz oder den Keller entmüllen (was Sie schon lange tun wollten) wäre Bewegung. All dies ist besser als inaktiv auf der Coach zu sitzen und zu warten das was Schlimmes passiert. Machen Sie eine To-do Liste. Es fühlt sich befreiend an, Dinge zu erledigen die schon längst erledigt werden sollten.Wollten Sie nicht schon immer mal eine Entspannungstechnik lernen? Warum nicht jetzt? Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Meditation oder Selbsthypnose. Es gibt genug Apps oder Webseiten, die Ihnen helfen das zu finden was Sie schon mal machen wollten, um es dann zu üben und in Ihr Leben einbauen zu können.
  • Schlafen
    Versuchen Sie bei einem gesunden Schlafverhalten zu bleiben oder sich nun nicht davon abhalten zu lassen, denn Corono hin oder her, ausreichend Schlaf (individuell unterschiedlich zwischen 6 bis 8 Stunden), ist genau so wichtig wie Essen, Trinken, Entspannung und Bewegung. Dies betrifft auch die zu-Bett-geh-Uhrzeit. Diese sollte nicht über Mitternacht hinausgehen, denn Studien haben gezeigt, dass der Schlaf vor Mitternacht besonders wichtig ist, um ausgeruht aufzuwachen.

FAZIT: Das Wichtige hierbei ist, so viele gute Routinen und Rituale wie möglich in Ihren Alltag einzubauen oder die, die Sie sowie so schon haben, aufrecht zu erhalten. Rituale führen zu einem Gefühl der inneren Sicherheit, den egal was passiert oder wie gefährlich die Welt gerade ist: ICH werde um 7.30 Uhr aufstehen, mein Bett machen und dann gemütlich frühstücken.

 

  1. Psychologische Grundversorgung sichern: Hierzu gehören Ihre Handlungen, Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen. Die Handlungsmöglichkeiten haben ich unter anderem bereits oben in der Kategorie Physiologische Grundversorgung beschreiben, wo Essen, Trinken, Bewegung und Schlaf dazu zählen. Handlungen haben sowie Ihre Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen auch einen Einfluss auf eine stabile Psyche und machen Ihre Innenwelt aus.Informationen von außen durch Fernsehen, Webseiten, podcasts oder Newsticker gehören in die Außenwelt. Manchmal ist es notwendig unsere Innenwelt vor Überflutung von Informationen durch die Außenwelt zu schützen, damit wir psychisch stabil bleiben. Das bedeutet, nicht das Sie sich kognitiv abschotten sollen, nein, Sie dürfen informiert bleiben aber mit Maß und Ziel. Es gibt gesunde Möglichkeiten sich gedanklich aktiv zu halten, wie z.B. durch Lesen eines spannenden Buches oder der Hobbylektüre, oder vielleicht Lust auf Sudoko oder ein Familienspiel.Das bedeutet: Vielleicht nur einmal, höchsten zweimal täglich Fakten sammeln wie der Stand der Dinge ist. Sachlich anstatt emotional mit dem Thema umgehen. Gerüchte, Spekulationen oder teilweise bedrohliche Inhalte von Nachrichten helfen uns nicht sachlich zu bleiben. Sie schüren unsere Angst unnötig. Reißerische Berichterstattung und bedrohliche Bilder feuern unsere Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen unnötig negativ an. Das tut uns nicht immer gut. Seien Sie hier bitte ACHTSAM im Umgang mit sich und Ihrer Innenwelt.Wir AKZEPTIEREN unsere Emotionen wie Angst, Hilfslosigkeit, Unsicherheit, Trauer, Wut. Wir sollten aber auch versuchen diese Gefühle nicht noch mehr zu verstärken. Katastrophengedanken wie „Ich werde auch sterben!“ oder  „Wenn ich es bekomme wird es bestimmt ganz schlimm!“ sind nicht hilfreich und entsprechen wahrscheinlich nicht der Realität. Sie können auch anfangen Ihre Gedanken und Gefühle aufzuschreiben in Form eines Tagebuches – Schreiben entlastet. Schützen Sie sich wie durch Experten vorgeschlagen durch Abstand und Masken und halten Sie sich damit an die vorgeschlagenen Regeln. Damit übernehmen Sie die Kontrolle für Ihre Gesundheit.Das Gefühl der KONTROLLE können Sie auch zurückgewinnen, wenn Sie Ihre Routinen und Rituale so gut wie möglich leben oder sogar neue generieren. Und wenn Sie Ihre Gedanken unter Kontrolle bringen durch Realitätsabgleich (Ist das wirklich so?), dann tragen Sie selber zu einem sicheren Gefühl bei, das zu einer stabileren Psyche führen kann.

FAZIT: Negative Gedanken und ungünstige Handlungen erzeugen negative Emotionen und Körperreaktionen. Versuchen Sie aus diesem Muster auszusteigen durch die oben empfohlenen Ansätze, damit Sie die Coronakrise gut überstehen und vielleicht sogar Neues lernen was Ihnen in der Zukunft zu einer stabileren Psyche verhelfen kann.

 

  1. Soziale Grundversorgung sichern: Das betrifft alle Menschen, denn wir sind alle gefragt uns in dieser Krise prosozial zu verhalten. Das fängt in der Familie an und endet im großen Miteinander als Nation oder im globalen Verständnis und Austausch. So wie Sie von Ihren Mitmenschen behandelt werden wollen, so sollten Sie sich auch verhalten. Seien Sie ein Vorbild für Ihre Kinder oder für älteren Mitmenschen. Ihre Kinder brauchen eine sichere, unterstützende und verständnisvolle Umgebung, wo Gefühle zum Ausdruck gebracht werden können. Ältere Menschen brauchen praktische Unterstützung, als auch Verständnis für die momentanen Sorgen und Nöte. Kontakt halten durch chatrooms wie Zoom, hangouts oder via smartphone kann sogar Spaß machen.

FAZIT: Unsere Handlungen, Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen sind permanent in Wechselwirkung und bedingen unsere psychische Gesundheit. Durch Achtsamkeit (also das bewusste Beobachten dieser vier Instanzen) durch Akzeptanz einerseits aber auch durch Übernahme von Kontrolle der Handlungen und Gedanken andererseits können wir einen erheblichen Einfluss darauf haben wie wir diese Krise überwinden.

Bleiben Sie gesund!