WELCHE BESCHWERDEN KÖNNEN AUFTRETEN?
Neben Gefühlen der Traurigkeit, Lustlosigkeit und Antriebsminderung können Depressionen auch mit einer Reihe anderer Symptome einhergehen. Diese können sein:
- leichte Ermüdbarkeit
- Ein-/Durchschlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Gedächtnisstörungen
- Schuldgefühle
- Ängste
- Appetitlosigkeit
- innere Unruhe
- Grübelneigung
- vermindertes Selbstwertgefühl
- Gefühle der Hoffnungslosigkeit bis hin zu Suizidgedanken
- körperliche Beschwerden.
Besonders die körperlichen Beschwerden können im Erleben der Betroffenen im Vordergrund stehen. Wenn die depressive Stimmungslage und weitere Symptome mehr als zwei Wochen lang fast durchgehend anhalten und zu deutlichen Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben führen, stellt dies einen Hinweis auf eine behandlungsbedürftige Störung dar.
WIE ENTSTEHT EINE DEPRESSION?
Depressive Störungen können unterschiedliche Ursachen haben. Sie können in Zusammenhang mit einschneidenden Veränderungen der Lebensverhältnisse, Schicksalsschlägen wie dem Tod einer nahestehenden Person, schwerer Krankheit oder im Zusammenhang mit länger andauernden Belastungen wie Konflikten in der Familie oder mit Überlastungen am Arbeitsplatz stehen. Depressionen können jedoch auch ohne direkt erkennbaren äußeren Anlass oder Auslöser auftreten.
Auch genetische Faktoren der Vulnerabilität (Anfälligkeit) können zu einer Depression beitragen. Das bedeutet, bestimmte genetische Merkmale erhöhen das Risiko, auf von außen kommende Einflüsse mit einer Depression zu reagieren.
Als psychologische Faktoren tragen auch einseitig negative Denkmuster zur Anfälligkeit für eine Depression bei. Während einer depressiven Episode können sich diese einseitig negativen und pessimistischen Gedanken über sich selbst, die Umwelt und die Zukunft noch verstärken. Eine negative Abwärtsspirale entsteht. Auch die Beziehungen zu anderen Menschen, biographische, familiäre und soziale Faktoren, z. B. Einsamkeit oder Verlusterlebnisse als auch demographische Faktoren wie Alter oder Geschlecht können eine wichtige Rolle spielen.
Bei allen Formen der Depression, unabhängig vom Auslöser finden sich Veränderungen in den komplexen Botenstoffsystemen des Gehirns. Auch Veränderungen im Regelsystem der Hormone von Hypophyse, Hypothalamus und Nebenniere wurden nachgewiesen. Diese hormonellen Veränderungen kann man mit modernen bildgebenden Verfahren feststellen. Aber auch die Besserungen einer Depression durch Psychotherapie und Medikamente können wiederum sichtbar gemacht werden. Deswegen sind bei einer schweren Depression Medikamente (Antidepressiva) und Psychotherapie das Mittel der Wahl.
WAS KÖNNEN SIE TUN?
Zur Behandlung stehen verschiedene Ansätze zur Verfügung, die sich als wirksam erwiesen haben und sich ergänzen können. Gemeinsam ist allen Methoden, dass sie auf eine Verbesserung der Stimmung und der anderen Symptome der Depression abzielen. Langfristig kann dadurch wieder eine bessere Lebensqualität ermöglicht werden. In vielen Fällen können Depressionen ambulant behandelt werden. Besonders die kognitive Verhaltenstherapie erweist sich als sehr effektives Behandlungsmodell. Hier wird nach eingehender Diagnostik ein individuelles Therapiemodell entwickelt, aus dem sich die Ansatzpunkte zur Veränderung ergeben.
Ihre Beate Landgraf