DIE KRAFT DER POSITIVEN GEDANKEN UND GEFÜHLE

Der Fachbereich „Positive Psychologie“ ist noch relativ jung. Der Begründer Martin Seligman von der University of Pennsylvania untersuchte im letzten Jahrzehnt Phänomene wie Glücklich-sein und Zufriedenheit. Sein Fokus war dabei auf die mentalen Prozesse gerichtet, die „richtig“ waren, anstatt an dem was „falsch“ (krank) war. Damit ist menschliches Verhalten gemeint, dass gesund ist. Die Positive Psychologie erforscht also solche Faktoren, die das Leben lebenswert machen. Dabei werden die positiven Gefühle, positive Charakterstärken von Menschen und positive Gedankengänge exploriert. Die optimale Entwicklung von Menschen ist das Kernstück der Positiven Psychologie.

Als die Psychologie noch in ihren Kinderschuhen steckte, wurde vor allem abweichendes Verhalten und dessen Reparatur erforscht. Warum, aber, handeln wir hilfsbereit, entwickeln Vertrauen in die Welt oder können verzeihen? Diese menschlichen Stärken können Tugenden sein und sie können als Ressourcen aufgefasst werden, wenn man Stütze braucht oder eine Krise bewältigen muss. Deswegen bietet Ihnen die Positive Psychologie an, diese Stärken oder Ressourcen zu entdecken oder weiter auszubauen.

Sie können Ihren Eltern dankbar sein, wenn Sie Ihnen ein gewisses Maß an Glücklich-sein mitgegeben haben, denn ungefähr die Hälfte vom Glücklich-sein ist vererbt. Weitere 10 % kommen von Lebensumständen (Glück-gehabt oder Pech-gehabt) und beziehen sich auf Ereignisse in Ihrer Kindheit, wie z.B. Krankheit eines Elternteiles oder suboptimale Erziehungsmethoden. Aber, und hier kommt die gute Nachricht, Menschen können sich an Veränderungen relativ gut anpassen. Was uns wirklich eine Steigerung in Positivität gibt, ist wie wir denken und uns verhalten. Ungefähr 40 % unseres Glücklich-seins unterliegt unserer eigenen bewussten Kontrolle, welches bedeutet, dass wir lernen können glücklicher zu sein.

Glücksgefühle beinhalten zwei Hauptkomponenten:

  1. Die kognitive (gedankliche) Komponente, z.B. wie wir über unser Leben denken, wie zufrieden wir mit unserem Leben sind und ob wir glauben, dass sich unsere Lebensziele verwirklichen werden oder sich bereits verwirklicht haben.
  2. Die zweite Komponente bezieht sich auf unsere Gefühle, was damit zu tun hat wie oft wir positive oder negative Gefühle erleben. Diese positiven Gefühle, wenn auch flüchtig, sind das Markenzeichen von Glück. Sie führen zu einer Aufwärtsspirale der Gemütslage und dem entsprechenden Verhalten.

Das Zitat „Sie sind Ihres Glückes eigener Schmied“ bekommt dadurch einen ganz neuen Stellenwert und lässt einen doch mit einem Lächeln in die Zukunft blicken, oder?  :-)

Ihre Beate Landgraf